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ziegenbock teaserDie D.A.M. ist mit ihrer fast 140-jährigen Erfahrung auf dem internationalen Angelgerätemarkt das Synonym für Tradition, Innovation und Qualität. Das im Jahre 1875 von den Brüdern Oskar und Fritz Ziegenspeck in Berlin gegründete Geschäft für Eisenwaren, Sportartikel und Angelgeräte nahm bald die Eigenproduktion für Angelgeräte auf und begann 1902 unter dem Namen "Deutsche Angelgeräte Manufaktur" (D.A.M.) ihren weltweiten Siegeszug.

 Bereits 1892, also vor mehr als 100 Jahren, erhielten Ziegenspeck'sche "Angelgeräthe" erste Auszeichnungen und Prädikate, z.B. eine Goldmedaille auf der "Allgemeinen Fischerei- Ausstellung Nürnberg" sowie eine Goldmedaille auf der "Allgemeinen Sportartikel- Ausstellung Hannover". Die Voraussetzungen eines solchen Erfolges sind damals wie heute gleich: Liebe zum Detail in der Entwicklung sowie prompte Reaktion auf Anregungen und Kritik von Kunden. Der ideenreiche und technisch wie kaufmännisch begabte Fritz Ziegenspeck war es, der 1898 aus dem bis dahin nebenbei betriebenen Handel mit Angelgeräten die Firma F. Ziegenspeck machte, die sich fortan ausschließlich mit der Herstellung von Angelgeräten befaßte. 1902 führten Nachfrage und Absatz zu einer industriellen Fertigung und aus der Firma Ziegenspeck wurde die"Deutsche Angelgeräte Manufaktur" - kurz: D.A.M.

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Foto: Das ehemalige Ladenlokal der Deutschen Angelgeräte Manufaktur in der Berliner Oranienstraße.

1909 trat der Kaufmann Otto Kuntze in das Unternehmen ein, dessen Geschäftsverbindungen bereits bis nach England, Frankreich, Amerika, Rußland und Japan reichten, während Fritz Ziegenspeck aus Altersgründen aus dem Unternehmen ausschied. Als alleiniger Inhaber brachte Otto Kuntze neuen Elan ins Hause D.A.M.. Ihm gelang es nicht nur das Firmenschiff um die Klippen des ersten Weltkrieges und der Nachkriegszeit zu manövrieren, sondern zusammen mit seinem Sohn Hellmuth Kuntze die D.A.M. auch weiter auszubauen.

Mangels Zugmaschinen wurde mit besonderem Werbeeffekt das aus Japan auf dem Seeweg importierte Bambusrohr von Elefanten des Zirkus Hagenbeck direkt zur Kürassierstraße in Berlin getragen. 1937 wurde ein "Taschenkatalog für Jedermann" herausgegeben. Mit der ersten deutschen Stationärrolle "QUICK" und der Weltneuheit "DAMYL" (der ersten synthetischen Angelschnur ) - beides heute noch geschützte Warenzeichen - setzte die D.A.M. internationale Maßstäbe.
In den späten 30er Jahren steigerte sich Produktion und Absatz so stark, daß man ein Zweigwerk in Hollfeld / Oberfranken errichtete, das später nach Gunzenhausen verlegt und weiter ausgebaut wurde. Zu diesem Zeitpunkt zählte man bereits über 350 Mitarbeiter. Jedoch wurde diese Expansionsphase vom Zweiten Weltkrieg unterbrochen.

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Foto: Die wohl berühmteste deutsche Stationärrolle: Die DAM Quick Standard (hier im original Schaukarton).

Otto Kuntze erlebte die Zerstörung seines Firmengebäudes im Jahre 1945 nicht mehr, er starb 1943. Neuanfang und Wiederaufbau der Nachkriegsära wurde durch Hellmuth Kuntze geprägt. Mit ungeheurem Arbeitseinsatz und Initiative baute er mit seinen Mitarbeitern - trotz politischer, technischer und wirtschaftlicher Schwierigkeiten und Engpässe - das D.A.M. Stammhaus in Berlin wieder auf. Dort und auch im Gunzenhausener Werk lief die Produktion für die Sportfischer in aller Welt bald wieder auf Hochtouren.

Am 11. November 1955 wurde das Richtfest und Eröffnung eines neuen modernen Werkes in Gunzenhausen gefeiert, welches heute noch der Hauptsitz der D.A.M. ist. Es erfolgte ein Aufschwung, den keiner in der Nachkriegszeit für möglich gehalten hätte. Jedoch konnte sich Hellmuth Kuntze nicht mehr lange an seinem neu aufgebauten Werk erfreuen. Er verstarb nach jahrelanger Krankheit im Jahre 1967.

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Foto: Alte Kunstköder von DAM - Ever Ready Formidable Spinner.

Die Söhne Lutz und Rupert Kuntze führten das Unternehmen im Sinne ihres Vaters fort und erreichten, daß die D.A.M. bis heute in vielen Ländern eine bedeutende Stellung auf dem Angelgerätemarkt einnimmt und ihren guten Ruf als Qualitäts- und Markenanbieter weiterentwickeln konnte. Bereits 1973 stellte die D.A.M. als erster Anbieter Europas Ruten aus Kohlefasermaterial auf der lnternationalen Kölner Fachmesse SPOGA dem Handel vor. In ihrer mehr als hundertjährigen Geschichte hat die D.A.M nicht nur die verschiedenen Entwicklungsphasen des Angelsports durchlebt, sondern ist seither auch ein beständiger Trendsetter mit hohem Qualitätsanspruch geworden. Hier einige Anglerträume die Realität geworden sind: "QUICK Spinnrollen", weltweit ein Synonym für Qualität "Made in Germany" und über 50 Jahre "QUICK" Rollentechnologie eine langjährige Erfahrung in Entwicklung und Herstellung von Angelrollen. "DAMYL", die erste deutsche synthetische Markenschnur, die zuerst 1940 beim Deutschen Patentamt registriert wurde und seit fast 60 Jahren erfolgreich ist. "AIRWAY", die berühmte Marke für kurzteilige Teleskopruten. Stets weiter verbessert, gehörten diese Kohlefaserruten zu den absoluten Spitzenprodukten. "EFFZETT"-Köder, millionenfach bewährt und original nur von D.A.M.!
All diese Marken sind erfolgreiche D.A.M.-Produkte, die Angelsportgeschichte geschrieben haben. Im September 1975 feierte die D.A.M. ihr hundertjähriges Bestehen. Seit der Übersiedlung des Unternehmens von Berlin nach Gunzenhausen konnte die Firma auch europaweit die absolute Spitze im europäischen Angelgerätemarkt einnehmen. Sie etablierte sich schon lange vor der Schaffung des europäischen Binnenmarktes 1993 in allen westeuropäischen Ländern mit eigenen Verkaufsniederlassungen zur besseren und schnelleren Belieferung ihrer Kunden. Seit Öffnung der osteuropäischen Märkte ist es der D.A.M. gelungen, auch dort eine führende Marktposition einzunehmen.

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Foto: Auf dieser Abbildung sind die DAM Fabrikationswerke Berlin (links) und Gunzenhausen abgebildet.

Nachdem Lutz und Rupert Kuntze das Unternehmen im Jahre 1995 aus Altersgründen an das holländische Handelshaus Borsumji verkauften und dieses wenig später wiederum von Hagemeyer, einem weiteren holländischen Konzern, übernommen wurde, begann für die D.A.M. ein ausgesprochen turbulenter und unerfreulicher Zeitabschnitt.

Nach einem erneuten Besitzerwechsel Anfang 2001 wurde das Traditionsunternehmen gegen Mitte 2001 schließlich in die Insolvenz getrieben. Rund ein Jahr später gelang es jedoch einer Gruppe langjähriger D.A.M.-Auslandskunden das Unternehmen neu zu formieren und ab September 2002 die Neue D.A.M. International ins Leben zu rufen.

Mit Gewinnung der Lars Svendsen Holding ApS als neuen starken Partner beginnt nun für die D.A.M. ab November 2003 eine einzigartige Aufholjagd, die nur ein Ziel kennt: Die Rückkehr als Nr. 1 in Europa !!!


Text: Mit freundlicher Genehmigung der D.A.M

Fotos: W. Kalweit