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alte-kunstkoeder teaserAlte Köder können für Sammler sehr interessant sein. Dieser Beitrag soll zeigen, dass es sich lohnen kann, die alten Angelsachen vom Großvater einmal genau unter die Lupe zu nehmen.

 

 

Köderschatz im Keller
In vielen Kellern schlummern sie noch, die alten Kunstköder vom Großvater. Einen Fisch haben sie schon lange nicht mehr an den Haken gelockt. Leider landen solche historischen Angelsachen nicht selten auf dem Sperrmüll. Das ist schade, denn es gibt einige Sammler (wie mich...), die sich an solchen alten Ködern erfreuen und gerne auch gutes Geld dafür zahlen. Es lohnt sich also auch für Sie, wenn Sie einmal mit der Taschenlampe in den Keller gehen und sich die alten Angelsachen vom Großvater genau ansehen. Holen Sie die alten Köder wieder zum Vorschein!

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Foto: Alte Köder sind nicht nur ein Stück Angelgerätehistorie - sie sind auch einfach schön anzusehen. Für Sammler wie mich, sind sie deshalb etwas besonderes. (Fotos: W. Kalweit)

Wie ich bereits in dem Beitrag „Der Wert von alten und historischen Angelsachen“ beschrieben habe, sind natürlich nicht alle alten Angelgeräte wertvoll. So kommt es auch bei den Kunstködern auf das Alter, die Seltenheit, den Zustand und die aktuelle Nachfrage an. Eine genaue Einschätzung des Wertes kann letztendlich nur ein Experte abgeben. Damit Sie aber selbst bereits grob Ihre Stücke einordnen können, möchte ich im Folgenden ein paar grundsätzliche Worte zu alten Ködern verlieren.

Blechköder – Alte Blinker, Spinner und Co.
Den wohl größten Anteil historischer Angelköder machen die Blechköder aus. Hierbei handelt es sich hauptsächlich um alte Spinner, Blinker, Devons und Gliederfische. Da sie aus Metall sind, haben sie die Jahrzehnte meist gut überdauert. Auch Angriffe von scharfen Hechtzähnen konnten sie mühelos überstehen. Der einzige Feind war der Rost bzw. die Korrosion. Für Sammler alter Köder ist es wichtig, dass die Blechköder in einem guten Zustand sind. Einige Kratzer sind kein Problem. Doch wenn das Metall durch Korrosion stark angegriffen und verfärbt ist, dann schreckt das den Liebhaber ab.
Der Wert eines alten Kunstköders steigt, wenn sich auf ihm Hinweise auf den Hersteller finden lassen. Meist sind es Prägungen von Firmennamen, Abkürzungen oder Markenzeichen. Schauen Sie also genau nach!

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Foto: Blechköder sind wohl die größte Gruppe historischer Kunstköder.

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Foto: Schaut man genau hin, dann entdeckt man manchmal Hinweise auf den Hersteller. Hier ist auf einem Spinnerblatt das Logo und das Markenzeichen "AGIL" zu erkennen. Beides deutet auf den Hersteller Erich Kaldenbach aus Berlin hin.

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Foto: Hier die Prägung SOL. Gefertigt wurde dieser alte Blinker vom Hersteller Thöner aus München.

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Foto: Auch dieser alte Köder hat unten rechts auf dem Spinnerblatt einen Hinweis auf den Hersteller: Noris aus Nürnberg.

Holzköder – Die bunte Welt der alten Wobbler
Alte Wobbler sind die zweite große Gruppe der historischen Kunstköder. Es gibt sie schon seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts. Das besondere für Sammler ist der ausgesprochen dekorative Charakter, da sie meist aufwändig bunt bemalt sind. Aufgrund des weichen Materials und der empfindlichen Bemalung haben die alten Holzköder die Jahrzehnte nicht so gut überstanden wie die Blechköder. Spuren von Hechtzähnen, Kratzer durch die eigenen Haken, Risse im spröden Lack und grobe Lackabplatzer durch den Transport sind bei den meisten Stücken vorhanden. Umso relevanter ist deshalb hier der Zustand. Wenn der Köder ohne Schäden ist, steigert dies den Wert deutlich.
Hinweise auf den Hersteller findet man bei alten Holzködern meist auf der Tauchschaufel. Ist dort nichts aufgeprägt, bleibt nur die Recherche in alten Angelkatalogen.

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Foto: Alte Holzköder sind aufgrund ihres dekorativen Charakters sehr beliebt bei Sammlern von alten Ködern. Zu sehen ist der kleinste Wobbler von DAM auf einem der größten.

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Foto: Bei alten Wobblern findet man die Hinweise auf den Hersteller meist auf der Tauchschaufel. Links ein DAM Wobbler aus der Nachkriegszeit mit der Prägung "DAM-Gerät-Qualität" und rechts ein alter DAM Wobbler aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg mit der Prägung "EverReady".

Weitere alte Ködertypen
Neben Metall- und Holz, wurden alte Köder auch aus anderen Materialien hergestellt. Ganz aufwändig sind z.B. alte Fischchen, die aus Seide gebunden wurden. Auch aus Tierfellen und Leder wurden Kunstköder hergestellt. Schließlich wurde schon Anfang des 20. Jahrhunderts mit Kunststoffen bei der Köderherstellung experimentiert. Neben kleinen Fischchen aus Zelluloid, wurden vor allem Insektenimitationen aus Gummi gefertigt. Der Erfindergeist hatte aber auch damals schon keine Grenzen, sodass es noch eine Vielzahl weiterer, meist sehr seltener Ködertypen gibt, wie z.B. Devon-Spinner aus Glas.

Selten: alte Köderverpackungen
Wenn man heute etwas kauft und zu Hause auspackt, dann wirft man die Verpackung meist sofort in den Müll. Dies war früher nicht anders. Das ist schade, denn viele Köder sind auch damals schon mit einer schönen Dose ausgeliefert worden. Diese sind heute selten und erfreuen Sammler besonders, nicht zuletzt, weil sie unglaublich schön anzusehen und ein Hingucker in der Vitrine sind.

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Foto: Alte Köderverpackungen sind ziemlich selten und erfreuen Sammler, weil sie unglaublich dekorativ sind.

Alte Köder verkaufen
Wenn Sie selbst noch alte Köder besitzen und sich entschlossen haben sie zu verkaufen, dann würde ich mich sehr freuen, wenn Sie mir eine E-Mail schreiben oder mich anrufen. Selbst unscheinbare Köder können einen beachtlichen Sammlerwert besitzen! Gerne unterbreite ich Ihnen ein faires Angebot.
Wenn Sie selbst sammeln und lediglich Informationen zu dem ein oder anderen Stück benötigen, dann können Sie sich natürlich ebenso an mich wenden. Ich würde mich freuen!

Wolfgang Kalweit