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dam-turbler teaserLeserfrage: Auf dem Flohmarkt konnte ich für 10 Euro einen alten Angelkoffer ergattern, der randvoll war mit alten Posen, Hakenpäckchen, alten Kunstködern und sonstigem Kleinkram. Besonders interessant finde ich drei alte Kunstköder aus Metall, die eine hohle Röhrenform haben und außen Flügel besitzen. Ich habe sie mal an meinem Vereinsgewässer ausprobiert (kleiner Fluss) und konnte auf Anhieb einen Hecht von 52 cm fangen. Die Köder lassen sich super werfen, verdrallen die Schnur aber sehr stark. Haben Sie irgendwelche Informationen zu diesem Köder?

Expertise: Da Ihr Köder ordentlich Wirbel im Wasser macht, trägt er den treffenden Namen „Turbler“! 1968 wurde er von DAM auf den Markt gebracht und als ein absoluter Wunderköder für Raubfische aller Art angepriesen. Es hat ihn in den Folgejahren als eine schwere Variante aus Metall für die Flussfischerei und später auch als eine leichte Kunststoffvariante für das Stillwasser gegeben. Er wurde recht häufig verkauft, konnte sich jedoch nicht langfristig etablieren, da er vermutlich nicht ganz so fängig war, wie es die Werbung lauthals versprach. Das Problem mit dem Schnurdrall hat sicher sein übriges zum raschen Untergang beigetragen.

 

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Fotos: Der "Turbler" von DAM zählt sicher zu den kuriosesten alten deutschen Kunstködern. (Fotos: W. Kalweit)

Bereits 1976 war er nicht mehr im Katalog von DAM zu finden. Unter Kunstködersammlern sind fast baugleiche Köder bekannt, die schon Jahrzehnte vor der angepriesenen „Neuheit“ von DAM durch deutsche Gewässer wirbelten. Der Turbler zählt sicher zu den kuriosesten Kunstködern, die von deutschen Herstellern je gebaut wurden.

Wolfgang Kalweit

 

Info: Sie besitzen auch alte Blinker oder Wobbler? Gerne mache ich Ihnen ein faires Angebot!